Informationen rund um die Filtertechnik im Schwimmbad
Allgemeines zum Schwimmbadfilter
Wirksamer Aufbau, richtig dimensioniert auf die Beckengröße und Schmutzbelastung, funktional in das Beckensystem eingebunden, Handhabung und ausreichende Betiebszeiten, bringen erst die notwendigen Filtrationsergebnisse.
Die Filtration dient zur mechanischen Reinigung des Schwimmbeckenwassers.
Alle sichtbaren und fast sichtbaren Verschmutzstoffe werden auf der Filterbettoberfläche und zum Teil auch in der Tiefe des Filterbettes von Sand- und Mehrschichtfiltern zurückgehalten.
Damit die Filteranlage ihrer Funktion gerecht werden kann, ist die Durchströmung des Beckens mittels Oberflächenabsauger, Bodenauslauf und Einlaufdüsen so zu gestalten, dass der Schmutz zur Filteranlage gelangt, in Bezug auf Durchströmung kaum Totzonen entstehen und Wasserwalzen vermieden werden. Die Filteranlage ist auf die Beckengröße abzustimmen, zwei Beckeninhalte sollten ca. in 8 bis 10 Std. von der Filterpumpe gefördert werden. Auch die Förderleistung der Filterpumpe ist wiederum der Filterbehälter auszulegen. Dieser sollte für einigermaßen ordentliche Filtration und gleichfalls funktionierender Filterrückspülung mit ca. 50 m/h in beiden Betriebszuständen durchströmt werden um auch den Schmutz aus dem Filterbett entfernen zu können.
Dies ergibt als Richtlinie:
Sandfilter d 350 - 5 m³/h bis ca. 20 m³ Beckeninhalt
Sandfilter d 400, ca. 7 bis 8 m³/h bis 25 m³ Beckeninhalt ( bei geringem Schmutzeintrag auch bis ca. 30 m³ geeignet )
Sandfilter d 500, ca. 10 bis 12 m³/h von ca. 30 bis ca. 60 m³ Beckeninhalt
Sandfilter d 600, ca. 13 m³/h für ca. bis 90 m³ Beckeninhalt.
Die Auswahl der Dimensionierung ist entsprechend der Beckenbelastung durch Badegäste und Schmutzeintrag über die Umgebung evtl. noch zu differenzieren. Die Filteranlage muß den anfallenden Schmutz im privaten Bereich für ca. eine Woche verkraften können.
Sandfilteranlagen - Technik, Auswahl
Leistung - Betrieb - Standort - Elektroarbeiten
Auslegung der Filterleistung zur Beckengröße und Belastung
Die Pumpenleistung bei Speck-Pumpen ist für 8 mWS System- Widerstand genannt:
(Systemwiderstand = Widerstände für Rohrleitungen + Filterwiderstand + Fittings / Winkel - Absperrarmaturen + geodätische Höhe - wie Pumpenhöhe zum Wasserspiegel / Förderhöhe zum Absorber usw.)
Obwohl die Filterpumpen selbstansaugend ausgelegt sind, sollte sich der Saugstutzen der Filterpumpe unterhalb des Wasserspiegels befinden , dies ermöglicht einen störungsfreien unkomplizierten Betrieb. Auch Luft von turnusmäßig einzusetzenden Bodenreinigungsgeräten wird rasch eliminiert. Unsere Filteranlagen sind für 50 m/h Fließgeschwindigkeit im Filterbehälter ausgelegt. Das bedeutet, die Filtration und das Rückspülen funktionieren optimal. Der Sandfilter ist einmal je Woche gründlich über 3 bis 5 min anhaltend rückzuspülen. Beachten Sie die anfallende Wassermenge. Die Rückspülleitung muss freien Auslauf für das Rückspülen gewährleisten (keinen dünnen Gartenschlauch). Der Standort in gemauerten Schächten ist problematisch und aufwändig. Unzureichende Sperrung des Bauwerkes bringt erhebliche Feuchtigkeit. Die Ablaufleistung der Fußbodenentwässerung muss über der Pumpenleistung liegen. Bei Freiaufstellung ist die Filteranlage gegen Feuchtigkeit auf einen Sockel zu stellen (Betonplatte, Gehwegplatten) sowie gegen Spritzwasser zu schützen.
Drehzahl - steuerbare / einstellbare Filterpumpen
Mit den dargestellten Daten und Kennlinien kann wohl kaum ein privater Anwender Entscheidungen zum Einsatz treffen.
- Ihm ist lediglich bekannt, daß sich die Pumpen-Drehzahl auf das Fördervolumen auswirkt und eine Energieeinsparung „gewiß“ zu erwarten sein wird & „das Pool erhält die Plakette Grüner Engel“.
- Aber die Kennlinie incl. aller Betriebs- Parameter / Zustände kann er gewiß nicht insgesamt deuten.
Aus unserer Sicht müßten die Volumenströme „bezahlbar meßbar“ sein, oder / und ein Simulationsprogramm zur Verfügung stehen, welches die bestehenden Systemwiderstände bei Drehzahl-Veränderung abbildet (zumindest ca.) - nachrechnet, daraus „nachfolgend“ die resultierenden Energiekosten.
• Siehe - als Faustregel gilt: Halbiert sich die Förderleistung (=Reduzierung des Systemwiderstandes), reduziert sich der Stromverbrauch um ca. 88%, d. h. der Stromverbrauch teilt sich durch 8 ! Ein theoretischer Wert, welcher mit einigen Abschlägen annehmbar ist.
Wir können uns leider mit drehzahl-veränderlichen Filterpumpen momentan, mangels nachvollziehbaren komplexen Daten, kaum anfreunden.
Lassen Sie sich bitte bei einem Onlinehändler Ihr System nachrechnen: für Filtern + Rückspülen + evtl. Solarabsorber mit abweichend geodätischer Höhe - unter Einbeziehung des Filterbehälters mir Angabe der zugehörenden Fließgeschwindigkeit im Filterbett beim Zustand Filterbetrieb + Rückspülbetrieb ...., unter Einbeziehung Ihrer Rohrsysteme / Rohrwiderstände .. Ihrem Badeverhalten incl. der Wasserpflege ... usw.
• Bei einer statischen Kennline (Pico, Bettar, Badu 90) wissen Sie was das Teil macht. (Hirschfeld K-D)
Elektroarbeiten - wichtig ! - Die Filteranlage sollte möglichst während des Badebetriebes laufen. Man schwimmt in aufbereitetem Wasser.
Einige unverbindliche Anmerkungen - wir sind keine Elektriker:
Die Filterpumpe und sonstige Elektrik sollte schon spritzwassergeschützt gestellt werden. Sandfilteranlagen sind außerhalb des Schutzbereiches (2,5 m um das Becken) zu stellen. Direkt neben dem Becken stehend, ist die Anlage komplett einzuhausen. Wie alle Elektrogeräte am Schwimmbad mit 30 mA Schutzmaßnahme zu versehen. Dies ist wohl wirkungslos bei EC-Motoren - drehzahlgesteuert über Frequenzumrichter. Hier sollte wohl der Fehlerstromschutzschalter Typ B, oder Trenntrafo Verwendung finden, siehe auch die Betriebsanleitung der speziellen Filterpumpen.
Fragen Sie Ihren Elektrofachbetrieb! Lassen Sie die Schutzmaßnahme vor Inbetriebnahme und turnusmäßig prüfen!
Bestimmung der Umwälzzeit für Privatschwimmbäder, bei unterschiedlichen Belastungen und Beckenvolumen
Becken- Volumen | Schwimmbeckenwasser Umwälzzeit in h bei einer Belastung |
m³ | gering | durchschnittlich | größer |
bis 30 | 5 | 4 | 3 |
30-50 | 6 | 5 | 4 |
über 50 | 7 | 6 | 5 |
Beschreibung der Belastungsfälle
* geringe Belastung - überwiegende Nutzung durch weniger als 4 Personen - geringe Bepflanzung und Staubentwicklung in Beckennähe
* durchschnittliche Belastung - Nutzung durch 4-5 Personen und zusätzlich 1-3 Besucher - Tägliche Einflüsse durch Vegetation und Umwelt
* größere Belastung - Nutzung durch mehr als 6 Personen und entsprechend der zusätzlichen Besucherzahl - Erhöhte Umgebungseinflüsse
Filterlaufzeit – oft angefragt:
Was man an Stromkosten ins Becken steckt, spart man an Chemikalien.
Chemikalien müssen im Becken verteilt werden / wirken können - auch im Ruhebetrieb ohne Badende. Je wärmer das Wasser, desto intensiver ist zu filtern, bei warmen Wasser entwickeln / vermehren sich Keime weitaus schneller. Die Richtlinie für die Filterlaufzeit sollte ca. 1/2 der Beckenwassertemperatur in Stunden gewählt werden, über 22 / 23°C sind diese mit 30 bis 50% zu beaufschlagen. Man muss das nicht machen, - ist lediglich die logische Konsequenz auf das was im Beckenwasser passiert und wird aus Fachkreisen unserer Branche bestätigt. Vieles sieht man ohne Mikroskop nicht, das Wasser sieht sauber und klar aus, der Filter ist der "Mülleimer" des Schwimmbades, wird dieser nicht mit Chemikalien durchströmt... - man kann es erahnen.
Filter rückspülen:
Mindestens 1 x je Woche ist der Sandfilter anhaltend über 3 bis 5 min rückzuspülen. Dabei wird das Filterbett angehoben, die Steine reiben aneinander, Schmutz löst sich. Beim Nachfüllen der Rückspülverluste mit Frischwasser erreicht man die notwendige Frischwasserrate fürs Becken von 3 bis 5 % zum verdünnen nicht filtrierbarer Stoffe.
Kartuschenfilter bei kleinen Becken:
Die Hinweise für Sandfilter gelten auch hier im wesentlichen. Neben der Reinigung der Filterkartusche wird aber oft die zwingend notwendige wöchentliche Frischwasserrate in der Badesaison vergessen.
Filtermaterialien:
Es gibt ein verhältnismäßig neues patentiertes Filtermaterial für Sandfilter, das "AFM". Bestehend aus Glaskörnung, durch spezielle Verfahren "aktiviert", so daß oberflächlich eine keimtötende "hohe negative Ladung" entsteht. Ein Biofilmaufbau "um's Korn herum" soll somit verhindert werden, - resultierend sollen im Filtermaterial keine Trichloramine (reizende und geruchslästige Chlor-Schmutz-Verbindungen) entstehen. Der Preis ist gegenüber Filtersand "gehoben". Reicht der "altherkömmliche Filtersand" nicht mehr aus ?
Mehr Details dazu in Kategorie Schwimmbadfilter - Filtermaterial - AFM - dort unter "Produktinformationen"
Info Einbindung Schwimmbad Filteranlagen - Informationen zur Einbindung von Filteranlagen
Einige verschiedene Varianten zum Anschluß von Filteranlagen:
• mit Schwimmschlauch - Flexschlauch - PVC - Hart
• zu Absperrarmaturen, Rohrdimensionierung.....
• und weitere Hinweise.
Eine einfache Variante zum Anschluß Oberflächenabsauger und Einlaufdüse mittels Schwimmschlauch,
zu empfehlen bis max. Filterleistung ca. 7 / 8 m³/h und kurze Strecken, da die Riffelung des Schwimmschlauches hohe Fließwiderstände erzeugt.
Per Absperrarmatur (en) mit Schieber 1 1/2" Innengewinde / Außengewinde + Schlauchtülle die Absperr-Möglichkeit für Wartungsaufgaben realisiert. Sicherer sind natürlich PVC-Kugelhähne.
Wie zuvor, fertig montiert.
Absperrarmatur saugseitig immer erforderlich
druckseitig immer, wenn Filter unterhalb Wasserspiegel steht
Rohrmontagen mittels biegbaren PVC - Flex - Schlauch
und Anschlußverschraubung Flexfit mit Außengewinde - Klemmverbindung Flexschlauch
Absperrarmaturen PVC - Kugelhahn,
PVC-Hart erfordert Klebetechnik, ist wesentlich robuster in der Ausführung.
wahlweise in PVC-Rohr (Druckseite) oder PVC-Flex-Rohr (Saugseite)
Rohranschlüsse für ca. 7 m³/h in da 50 / Nennweite 40
Bei 10 m³/h ist saugseitig auf alle Fälle Rohr da 63 / Nennweite 50 anzuraten
bei mittleren Strecken reicht oft da 50 auf der Druckseite
Bodenauslauf und Skimmer bindet man saugseitig absperrbar an der Filteranlage ein.
IdR. stellt man den Skimmer auf 2/3 und Bodenauslauf auf 1/3 Durchfluß ein - Realisierung, indem man den Bodenauslauf-Kugelhahn ca. 1/2 eindrosselt. Dies ergibt eine noch gute Oberflächenreinigung und Chemikalien werden zum Bodenauslauf (Beckenbodennähe) geführt.
Bei Anschluß Beckenbodenreiniger am Skimmer ist der Kugelhahn für Bodenauslauf zu schließen (100 % Saugleistung zur Beckenbodenreinigung).
Bei ca. 10 m³/h - Pumpenleistung immer den Skimmer in da 63 (möglichst ebenfalls Bodenauslauf),
druckseite kann in da 50, bei langen Strecken in da 63 ausgeführt werden.
Im Zweifelsfall alles in da 63 und druckseitig mit dem Kugelhahn auf die Pumpenkennlinie eindrosseln.
Bei 7 / 8 m³/h reicht bei kurzen Strecken beidseitig in da 50, bei langen Strecken saugseitig auch hier da 63.
Die Rohrwiderstände beeinflussen die Pumpenleistung, zu geringer Rohrdurchmesser saugseitig führt zu starkem Unterdruck und damit Bläschenbildung an dem Pumpenlaufrad mit hohem Verschleiß.